Guillaume Gallienne nach dem Roman »Kallirhoe« von Chariton von Aphrodisias

Nach seiner Ausbildung am Cours Florent und am Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique wurde Guillaume Gallienne 1998 zunächst als »Pensionnaire« Mitglied der Comédie-Française. 2005 erlangte er ebenda den Status eines ordentlichen Mitglieds und wirkte in zahlreichen Inszenierungen mit, u.a. anderem von Molière, Tschechow, Goldoni, Gontscharow, de Musset, Hugo, Visconti und Brecht. Im selben Jahr erhielt er den Molière-Preis als »Bester Nebendarsteller« für seine Rolle in Georges Feydeaus Un Fil à la Patte. Ab 2006 pendelte er zwischen dem Tessenkai-Theater in Tokio, der Opéra de Paris und dem Bolschoi-Theater in Moskau, wo er jeweils für die Dramaturgie von Jean-Paul Sartres Geschlossene Gesellschaft, Nicolas Le Riches Ballett Caligula und Alexei Ratmanskys Illusions perdues – 2020 auch für dessen Of Love and Rage beim American Ballet Theater – verantwortlich zeichnete. 

2010 folgte mit Les Garçons et Guillaume, à table! ein autobiographisches Solo, das ihm den Molière-Preis für die »Entdeckung des Jahres« einbrachte. Die spätere Filmadaption wurde 2014 mit fünf Césars ausgezeichnet, darunter »Bester Film« und »Bester Schauspieler«. Guillaume Gallienne wurde 2010 in den Ordre national du Mérite aufgenommen und 2013 zum Officier de lʼOrdre des Arts et des Lettres ernannt. 2017 inszenierte er seinen zweiten Film Maryline und Rossinis Oper La Cenerentola an der Opéra national de Paris. 2021 war er in gleich drei bedeutenden Filmen zu sehen: Wes Andersons The French Dispatch, Alexandre Astiers Kaamelott und Christian Vincents Le Bonheur des uns. Derzeit arbeitet er an einer Serienadaption von Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit sowie an einem neuen Spielfilm über Erinnerung und Identität.